Foodcoop: Grosseinkäufe ohne Umwege

abl-magazin, Oktober 2021

Windeln, Waschmittel, Mehl: Dies und anderes können Luzernerinnen und Luzerner über die neue Einkaufsgemeinschaft Foodcoop im Himmelrich 3 direkt bei Produzenten bestellen. Ein Beitrag für einen fairen und ökologischen Konsum.

Das Einkaufsverhalten verändert sich – manchmal auch zurück zu den Ursprüngen. In Zeiten von Giga-Malls, Self-Scanning und Online-Shopping sind lokale Märkte, Gemüseabos oder Hofläden sehr gefragt. Denn eine wachsende Kundschaft kauft lieber beim Kleinproduzenten um die Ecke als beim Grossverteiler. Davon zeugen Einkaufsgemeinschaften, die sich in Städten von Berlin bis New York weltweit etablieren. Auch in Luzern: Mit der Foodcoop Himmelrich 3 wurde eine solche kürzlich in der gleichnamigen abl-Siedlung gegründet.

Der Gemeinschaftsraum gleicht an diesem Samstagnachmittag einer Markthalle. Auf den Tischen reihen und stapeln sich Windeln, Waschmittel, Mehlpackungen oder Nüsse. Bewohnerinnen und Bewohner erscheinen mit Handwagen, Tupperware und anderen Behältern. Heute ist der erste Verteiltag, an dem die gemeinsam bestellten Produkte abgeholt werden.

Die Idee dahinter ist einfach: Haushalte schliessen sich zusammen und bestellen Güter des täglichen Bedarfs direkt bei Betrieben in der Nähe. Die Konsumentinnen und Konsumenten sparen in vielerlei Hinsicht: Fahrten zum Geschäft, unnötige Verpackung und sogar Geld, weil der Zwischenhandel wegfällt. Der alte Gedanke erhält mit dem Prinzip der Sharing Economy und einer neuen Sensibilisierung für nachhaltige Themen kräftig Aufwind. Das hat auch der Bundesrat erkannt und fördert Foodcoops. Das Ziel ist bis 2030 ein Netzwerk von schweizweit 500 solcher Kooperativen.